Im vorderen Westerwald, etwa 3 km östlich von Neustadt/ Wied, liegt im Mehrbachtal kurz vor der Mündung des Baches in die Wied das ehemalige Kreuzherrenkloster Ehrenstein. Über Kirche und Kloster erhebt sich die gleichnamige Burgruine. Kirche, Kloster und Burgruine bilden eine Gesamtanlage, die meisterhaft in die enge Talsituation an der Schleife des Mehrbaches hineingefügt wurde. Ehrenstein ist von hervorragender Bedeutung für die Kunst- und Territorialgeschichte des Westerwaldes und des Rheinlandes.

Bertram von Nesselrode ließ zusammen mit seiner Ehefrau, Margarethe von Burscheid, Kirche und Kloster errichten und begründete die Ehrensteiner Armenstiftung. Das Stifterehepaar schuf hiermit sein Lebenswerk, das noch bis zum heutigen Tag fortwirkt. Das 1486 gegründete Kloster wurde dem Orden der Kreuzbrüder übergeben, der bis zur Aufhebung des Klosters 1812 in Ehrenstein und in der ganzen Gegend segensreich wirkte. 1632 zerstörten schwedische Truppen die Burg weitgehend und plünderten das Kloster. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erlebte Ehrenstein – namentlich unter dem kunstsinnigen Prior Bartholomäus Friderici – eine neue Blüte. 1795 wurde das Kloster von französischen Truppen ausgeraubt. Infolge der Säkularisation wurde es 1812 aufgelöst. Der letzte Klosterprior und Pastor blieb nunmehr als Pfarrer der Pfarrei Ehrenstein im Amt, bis er 1824 starb.

Ab 1893 wirkten wieder Ordenskonvente in dem erhalten gebliebenen Teil der alten Klosteranlage. 1893 bis 1953 Franziskaner, 1953 bis 2000 Kreuzbrüder, 2000 bis 2007 Montfortaner. Seit 2009 befindet sich das Kloster in der Trägerschaft der Marienhaus GmbH der Franziskanerinnen von Waldbreitbach. Ordensfrauen bewohnen das Kloster. Ehrenstein ist wie bisher ein Ort der Stille, des Gebetes, der Besinnung und der Bildung.

In den Jahren 1973 bis 1976 wurde das stark verfallene Kloster auf Betreiben des Kreuzbruders Pater Werner Kettner und durch großes finanzielles Engagement des Erzbistums Köln von Grund auf in Stand gesetzt. Heute geben Kapitelsaal mit Mittelstütze und Sternengewölbe, Calefactorium mit Tonnengewölbe sowie die fünf erhaltenen Joche des Kreuzganges mit Kreuzrippengewölbe noch einen Eindruck vom einstigen Reichtum der Architektur des Klosters.

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